Titus Engel

* 1975

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Titus Engel wurde 1975 in Zürich geboren und lebt in Berlin.

Er studierte Musikwissenschaft und Philosophie in Zürich und Berlin (Magisterarbeit über György Kurtágs Grabstein für Stephan ), sowie Dirigieren bei Christian Kluttig an der Hochschule für Musik Dresden.

Von 2002 bis 2005 wurde er vom DIRIGENTENFORUM des Deutschen Musikrats gefördert. 2003 war er Fellow von David Zinmans American Academy of Conducting at Aspen.

Während und nach seinem Studium erarbeitete er sich ein breites Repertoire als Assistent von Sylvain Cambreling, Marc Albrecht, Lothar Zagrosek und Peter Rundel. Er leitete Einstudierungen an der Deutschen Oper Berlin, der Opéra de Paris, am Teatro Real Madrid sowie beim den Sinfonieorchestern des WDR und des Bayerischen Rundfunks.

Herausragende Produktionen seiner Assistenztätigkeit waren die Berliner Erstaufführung von Olivier Messiaens "Saint François d’Assise", die Uraufführung von Isabel Mundrys "Die Odyssee – ein Atemzug" und Emmanuel Nunes "Das Märchen", sowie "Am Anfang" von Anselm Kiefer und Jörg Widman, bei denen er als Codirigent beteiligt war.

Im Jahr 2000 wurde er zum musikalischen Leiter des Ensemble Courage Dresden ernannt, das sich seither zu einem der profilierten jungen Ensembles Deutschlands entwickelt hat. 2009 übernahm er auch dessen künstlerische Leitung.

Als Gast leitete er u.a. das Orchestre de l'Opera de Paris, das Orchester der Deutschen Oper Berlin, das WDR-Rundfunkorchester, das Berner Symphonie Orchester, das Zürcher Kammerorchester, das Basler Kammerorchester, sowie die führenden Ensembles der zeitgenössischen Musik wie das Ensemble Modern, die musikFabrik NRW, das Ensemble Recherche, das Ensemble Ascolta, das Ensemble Resonanz, das Remix Ensemble, das KNM Berlin und das Collegium Novum Zürich.

Er hat zahlreiche Werke für Rundfunk, Fernsehen und CD-Aufnahmen eingespielt und über 30 Werke uraufgeführt, darunter Kompositionen von Wolfgang Rihm, Benjamin Schweitzer, Olga Neuwirth, Sven-Ingo Koch, Enno Poppe und Klaus Lang.

Die Suche nach Neuen Konzertformen und die dramaturgisch sinnvolle Verbindung von Alter und Neuer Musik sind die zentralen Anliegen seiner Konzerttätigkeit. Ein Beispiel hierfür ist das Konzertprojekt "Im Sog der Klänge" mit den Stuttgarter Vokalsolisten und dem Ensemble Resonanz in dem merchörige Musik des 17. Jahrhunderts mit Uraufführungen kombiniert werden.

Sein Operndebut gab er 2000 bei Uraufführung von Benjamin Schweitzers Jakob von Gunten bei den Dresdner Tager der zeitgenössischen Musik.

2004–2006 erarbeitete er mit dem Regisseur Andreas Bode und dem Ensemble Resonanz jährlich eine Opernproduktion. Webers Freischütz , Mozarts Don Giovanni und Monteverdis Orfeo waren in Hamburg und Berlin bei Presse wie Publikum äußerst erfolgreich. Titus Engel und der Regisseur Andreas Bode wurden als "eine der wenigen Hoffnungsträger für den tendenziell festgefahrenen Opernbetrieb" (SZ) gefeiert. 2010 war die Orfeo-Produktion zu Gast am Theater an der Wien.

Im Festspielhaus Hellerau leitete er 2007 die Musiktheateruraufführung "Niebla" von Elena Mendoza-López und Matthias Rebstock, die 2009 in Madrid und Berlin wiederaufgenommen wird.

2008 leitete er "Hommage an Klaus Nomi" von Olga Neuwirth bei der MärzMusik Berlin und "Kann HEIDI brauchen was es gelernt hat?" von Leo Dick am Theater Bielefeld und im Radialsystem Berlin.

2009 brachte er das Musiktheater "Autland" mit Musik von Sergej Newski und Johannes Ockeghem bei der Ruhrtriennale zur Uraufführung.

2011 gibt er auf Einladung Gerard Mortiers sein Debut im Teatro Real Madrid mit der Uraufführung von Pilar Jurados "El pagina blanca".

Titus Engel ist Initiator der Akademie Musiktheater Heute, sowie der Ligerzer Opernwerkstatt und Herausgeber der Anthologie Generation Oper – 15 junge Kommentare zur Situation der Oper (Saarbrücken 2001), sowie von "Libretto – zeitgenössische Positionen" (Saarbrücken 2006).

http://www.titus-engel.net